„Man muss nicht immer alles selber machen.“ Interview mit Patrick Apolinarski
Patrick ist seit 2019 Geschäftsführer von dimedis. Im Gespräch gibt er uns einen Einblick in die strategischen Schwerpunkte von dimedis, wovon er gerne mehr hätte und wie der Trend für den Messemarkt und Retail aussieht.
dimedis
Welche strategischen Schwerpunkte setzt du, um die Unternehmensziele von dimedis zu erreichen?
Ganz klar: Der Fokus liegt konsequent auf der Optimierung unserer Softwareprodukte und der Entwicklung neuer Lösungsansätze. Mit über 25 Jahren Erfahrung sowie tiefem Verständnis für die Branche sorgen wir dafür, dass unsere Kunden zusätzliche Umsatzquellen erschließen und ihr bestehendes Geschäftsmodell stärken. Beispielsweise durch Retail Media, Vermarktungstools für einen besseren Ausstellerauftritt, aber auch Leadtracking.
Vor allem für Softwareunternehmen ist Innovation ein wichtiger Treiber. Was fördert deiner Erfahrung nach die Innovation in Unternehmen?
Wer nicht zuhört, bleibt in seiner Entwicklung stehen! Innovation beginnt mit Austausch und Aufmerksamkeit. Die dimedis Produkte entwickeln wir stets gemeinsam mit unseren Kunden weiter, indem wir bei jedem wichtigen Schritt ihr Feedback einholen und auf einer partnerschaftlichen Ebene die bestmöglichen Kundenerlebnisse anstreben.
Wenn du für dimedis eine unbegrenzte Ressource erhalten könntest, welche wäre das?
Innovative und verantwortungsvolle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Softwareentwicklung kann man als Software-Produkt- und Lösungsanbieter nie genug haben! Unser Team besteht aus Menschen, die mitdenken und sich einbringen. Davon gerne mehr.
Was hättest du als CEO gerne letztes Jahr gewusst?
Ich hätte gerne mehr Fähigkeiten als Stoiker: Eigentlich hätte ich nur gerne gewusst, dass der 1. FC Köln absteigt, dann wäre ich nicht so enttäuscht gewesen am Ende der Saison!
Welche Trends siehst du für die Kunden von dimedis? Wie könnten sich deren Branchen in den nächsten 5 – 10 Jahren entwickeln?
Der Bereich Messe und Veranstaltungen wird sich mehr als je zuvor als eine Art Experten-Plattform verstehen, in der die passenden Menschen der Branche zusammenkommen. Um das zu erreichen, werden Veranstalter mit Hilfe von Technologie und der gezielten Weiterentwicklung von Data Analytics Kontakte und Begegnungen fördern und steuern können.
Die Herausforderung dabei: Messebesucher und Aussteller müssen an verschiedenen Touchpoints der Customer Journey mit digitalen und konkreten Mehrwerten abgeholt werden.
Das sieht wie folgt aus:
vorher: mit einem guten Einkaufserlebnis im Ticketshop,
während: mit einer intuitiven und einfachen Organisation im Web sowie mit einer App und vor Ort mit einem State of the Art Digital Signage-System,
danach: über ein gezieltes zusammenführen von Interessen.
Auch im Retail-Markt wird es darauf ankommen, Kunden an jeder Stelle der Customer Journey anzusprechen und sie durch verschiedene Technologien besser kennenzulernen.
Die Grenzen zwischen dem stationären Handel und E‑Commerce werden fließender. Ein echtes Omnichannel-Erlebnis, in dem beide Welten verbunden werden, wird Standard sein.
Personalisierte Produktempfehlungen, die wir schon vom Onlineshopping kennen, werden auch im Store zur Normalität. Die Herausforderung: Bei zunehmendem Wettbewerb (zum Beispiel durch Online-Händlern wie Temu etc.) müssen Technologie und Beratungsqualität am Point of Sales (POS) gleichermaßen vorhanden sein. Ein Plus für Retailer: Zusätzliche Umsatzquellen werden sich durch neue Technologien etablieren. Zum Beispiel durch die bestehenden Digital Signage-Installationen bis hin zu Retail Media.
Hört sich spannend an. Was wäre – mit Blick auf diese Entwicklungen – jetzt für Unternehmen eine strategisch wichtige Entscheidung?
Vor allem Mut haben, Dinge auszuprobieren und schnell zu lernen! Für Unternehmen gilt es jetzt, die richtigen Technologie- und Beratungspartner an Board zu holen, die genannten Trends gemeinsam umzusetzen sowie voranzutreiben – denn man muss nicht immer alles selbst machen.